Konverter

Um die Integration der Gleichstromverbindung in das europaweit übliche Wechselstromnetz zu gewährleisten, sind Konverter an den Endpunkten der Leitung notwendig. Für das Projekt Ultranet ist die Station Osterath im Bundesbedarfsplangesetz als Netzverknüpfungspunkt festgelegt.

Multi-Terminal-Gleichstromleitung bis nach Emden

Die Technologie macht es möglich, dass wir die Gleichstromleitungen Ultranet und A-Nord im Rheinland miteinander verknüpfen können. Aus der reinen Punkt-zu-Punkt-Verbindung entsteht so eine Anlage zur Höchstspannungs-Gleichstrom-Übertragung (HGÜ) mit drei Netzverknüpfungen – in Baden-Württemberg im Süden, in Nordrhein-Westfalen im Westen und im Norden Niedersachsens. Experten nennen das ein „Multi-Terminal“-Netz. Es ist besonders flexibel und leistungsfähig: Wir können damit sowohl Windstrom aus dem Norden in den Süden transportieren als auch Sonnenstrom von Süden nach Westen und konventionell erzeugten Strom von Westen nach Süden.

Technologiepartner für den Konverter

Amprion und TransnetBW haben  Siemens im Oktober 2015 mit der Planung und dem Bau der Konverteranlagen für Ultranet beauftragt. Die Anlagen werden zu den modernsten ihrer Art zählen. Mit ihrer Hilfe lässt sich die Netzspannung regulieren und stabilisieren – eine Funktion, die heute vor allem konventionelle Kraftwerke übernehmen. Somit können die Konverter im Notfall auch den Wiederaufbau des Netzes nach einem Stromausfall unterstützen. Ein weiterer Vorteil: Die Umrichter können Gleichspannung sehr schnell ändern, etwa bei Störungen durch einen Blitzschlag und verhindern, dass Verbindungen für längere Zeit unterbrochen werden. Ein wichtiger Schritt, um die Sicherheit der Stromübertragung in Zeiten der Energiewende zu gewährleisten.

In jeder der vier Konverterhallen kann eine Leistung von 500 Megawatt geschaltet werden. Die zwei Hallen je Pol – Plus und Minus – sind miteinander verbunden.

Oft gefragt: Wie steht es um den Immissionsschutz?

Beim Bau und Betrieb des Konverters wird Amprion alle gesetzlich festgelegten Grenzwerte und Anforderungen zum Schutz vor gesundheitlichen Gefahren einhalten. Dadurch können wir nach heutigem wissenschaftlichem Kenntnisstand gesundheitliche Auswirkungen ausschließen.

Wo Strom fließt, entstehen magnetische und elektrische Felder: gleichförmige Felder bei Gleichstrom und pulsierende Felder bei Wechselstrom. Die 26. Verordnung zur Durchführung des Bundes-Immissionsschutzgesetzes (26. BIschV) legt differenzierte Grenzwerte für elektrische und magnetische Felder fest: Für magnetische Wechselfelder von Niederfrequenzanlagen mit 50 Hertz liegt der Grenzwert bei 100 Mikrotesla, beim elektrischen Feld sind 5 Kilovolt pro Meter einzuhalten. Das magnetische Feld von Gleichstromanlagen darf 500 Mikrotesla nicht überschreiten. Die Feldstärken nehmen mit dem Abstand rasch ab.

Das magnetische Gleichfeld des Konverters wird in einem Abstand von 100 Metern weniger als 2,5 Mikrotesla betragen. Damit unterschreiten wir den gesetzlichen Grenzwert außerhalb der Konverterstation deutlich. Dadurch können wir gesundheitliche Auswirkungen ausschließen.

Die Umrichtertechnik ist durch die Unterbringung in einer Halle wie bei einem Faraday’schen Käfig abgeschirmt, so dass sie außerhalb der Halle keine elektrischen Gleichfelder bewirkt.

Welche Geräusche gehen vom Konverter aus?

Wir wollen den Konverter so bauen, dass er in seinem Umfeld nur wenig zu hören ist. Absolut geräuschlos können wir die Anlage leider nicht machen. Die Kühlaggregate und die Transformatoren werden wir aber nach den modernsten Erkenntnissen geräuschdämmen und durch zusätzliche Schallschutzwände oder Einhausungen zum Flüstern bringen. Die Betriebsgeräusche der Umrichter werden durch die Halle soweit gedämmt, sodass der Lärmpegel außerhalb der Anlage gering bleibt. Wir haben dem Hersteller vorgegeben, dass die Anlage in 500 Metern Entfernung nicht viel lauter als ein leises Flüstern (30 db(A)) sein darf. Die Richtwerte der TA Lärm (Technische Anleitung Lärm) werden wir möglichst weit unterschreiten.